Nach den Irrungen und Wirrungen, die die GNZ-Berichterstattung vom 24.02.2018 zur Betreuungssituation der Flüchtlinge in Gründau allenthalben ausgelöst hat, sehen sich die CDU-Mitglieder des Gemeindevorstandes veranlasst, nachfolgend Stellung zu nehmen.
„Wenn wie im Falle des Gründauer Flüchtlingskoordinators Christopher Hustedt der Wegfall eines Minijobs von 6 Stunden in der Woche die Flüchtlingspolitik in Gründau grundlegend ins Wanken bringen soll, dann muss man sich wirklich die Frage stellen, ob hier nicht vorsätzlich und bewusst hinter den Kulissen Meinungsbildung in eigener Sache betrieben wird“, so Norbert Amon, der gemeinsam mit Helga Petzold und Albert Klug die CDU im Gemeindevorstand vertritt. „Von einer Kehrtwende in der Flüchtlingsbetreuung kann überhaupt keine Rede sein, ganz im Gegenteil: Wir wollen die Betreuung der Flüchtlinge und des ehrenamtlichen Helferkreises keinesfalls einschränken, sondern auf eine solide und vor allem nachhaltige Basis heben, die nach unserer Einschätzung bei Herrn Hustedt wegen seiner beruflicher Ausbildung und der damit verbundenen Chancen auf dem Arbeitsmarkt nur schwer vorstellbar ist. Insofern sahen wir das Engagement von Herrn Hustedt in der Größenordnung von 6 Wochenstunden von Beginn an nur als Übergangslösung, die bis zum Ende der ersten Befristung ab 1. Juli 2017 von einem internen Mitarbeiter dauerhaft übernommen werden sollte. Wie wir heute wissen, war die Verwaltung leider nicht in der Lage oder willens, dies zu realisieren, so dass eine weitere Beauftragung von Herrn Hustedt bis Ende 2017 erfolgen musste. Da zwischenzeitlich ein Mitarbeiter der Verwaltung ausgeschieden war, und neben den Flüchtlings-relevanten Anforderungen auch in der Verwaltung Personalressourcen fehlten, wurde eine Vollzeitstelle mit dem Ziel ausgeschrieben, dort sowohl die Flüchtlingsaktivitäten als auch allgemeine Verwaltungsarbeiten zu bündeln. Eine Vollzeitstelle allein für die Flüchtlingskoordination war entgegen anderer Darstellungen niemals geplant, zumal das Flüchtlings-relevante Arbeitskontingent von 16 Wochenstunden (Herr Hustedt: 6 Stunden; extern: 10 Stunden) dies noch nicht einmal ansatzweise legitimiert hätte. Für die ausgeschriebene Vollzeitstelle der Gemeinde konnten leider keine geeigneten Bewerber/innen gefunden werden. Dies traf allerdings auch für die Bewerbung von Herrn Hustedt zu, der bei aller Wertschätzung seiner bisherigen Tätigkeiten weder eine sozialpädagogische Ausbildung noch die erforderlichen Qualifikationen für den kommunalen Verwaltungsbereich vorweisen kann.
Vor diesem Hintergrund und im Hinblick auf eine kontinuierliche Betreuung der Flüchtlinge und des ehrenamtlichen Helferkreises haben wir uns schließlich für die Beauftragung eines externen Dienstleisters entschieden. Um dabei eine nahtlose Übertragung der Aktivitäten zu gewährleisten, wurde das Engagement von Herrn Hustedt unter gleichen Konditionen nochmals bis zum 30. Juni verlängert. Wir sind überzeugt, dass die neue Vorgehensweise dazu beitragen wird, die gemeindliche Flüchtlingsarbeit weiter zu konsolidieren und zunehmend auf eine nachhaltige und verlässliche Grundlage zu stellen. Außerdem ergibt sich nun die Chance, die jeweiligen Anforderungen möglichst Personen-unabhängig und bedarfsgerecht auf Basis von steigenden oder sinkenden Flüchtlingszahlen flexibler steuern zu können. Wir gehen des Weiteren davon aus, dass Bürgermeister Helfrich, anders als bei der „Johanniter-Stelle“, dieses Mal die beschlossenen Maßnahmen sowohl konzeptionell als auch termingerecht umsetzen wird“.