Für die nächste Sitzung der Gründauer Gemeindevertretung am 24.04.2017 hat Bürgermeister Gerald Helfrich einen Antrag zur Realisierung eines Dorftreffs in Mittel-Gründau eingebracht, der bereits zuvor im Gemeindevorstand und auch im Mittel-Gründauer Ortsbeirat auf Ablehnung gestoßen war. Helfrich versucht damit, um jeden buchstäblichen Preis ein Projekt zu realisieren, das insbesondere den Etat der Gemeinde mit unangemessen hohen Baukosten belasten wird, dessen Notwendigkeit zudem nicht überzeugend nachgewiesen ist, und dessen späteres Nutzungskonzept mit seinen vielen Ungereimtheiten mehr Fragen als Lösungsansätze aufwirft. Mit Blick auf die kalkulierten Kosten des Projektes „Dorftreff“ von rund 545.000 €, das als Anbau am Dorfgemeinschaftshaus geplant ist und das gerade einmal zwei neue nutzbringende Räumlichkeiten von ca. 60 Quadratmetern aufweisen wird, vermisst die CDU Gründau eine umfassendere Abwägung möglicher Alternativen. Insbesondere aber das Missverhältnis der relativ hohen Investitionskosten zu dem nur bescheidenen räumlichen Zugewinn zeigen, dass bei der Planung jegliches finanzielle Augenmaß und Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem Gründauer Steuerzahler verloren gegangen ist. Außerdem spiegeln die kalkulierten Unterhaltskosten nur unzureichend die zu erwartenden Kosten für die Gemeinde wider.
Gründsätzlich ist die Idee eines sozialen Treffpunktes und zusätzlicher Raum für gesellschaftliches Engagement begrüßenswert. Bei einem entsprechenden Investitionsvolumen hätte man aber intensiver und früher eine Einbindung der politischen Entscheidungsträger sicherstellen sollen. Die Bewertung wird auch nicht dadurch verbessert, dass ein Anteil der Investition durch Mittel des Dorferneuerungsprogramms bereitgestellt wird, denn auch diese öffentlichen Mittel werden aus dem Steueraufkommen finanziert. Daher sehen sich die politisch Verantwortlichen der CDU Gründau verpflichtet sicherzustellen, dass Alternativen umfassend abgewogen werden, und –wenn überhaupt-der Kostenrahmen nicht unnötig in die Höhe getrieben wird.
Wie bereits im Rahmen der jüngsten Ortsbeiratssitzung diskutiert, gibt es vor allem im Sozialzentrum Hain-Gründau ausreichende Kapazitäten für weitere Aktivitäten, die der gemeindlichen Einrichtung weitere sinnvolle Nutzungsmöglichkeiten erschließen würden. Gleiches gilt für die meisten Gemeinschaftshäuser, die von der Gemeinde finanziert und unterhalten werden, aber nicht in Gänze ausgelastet sind. Dass dies im Sozialzentrum auch ortsübergreifend gerne angenommen wird, zeigen die beiden Nachmittagsveranstaltungen des Anton und des VdK eindrucksvoll, bei denen Gäste aus allen Gründauer Ortsteilen vertreten sind und sich dort wohlfühlen. Eine neutrale Bewertung dieser Ausweichmöglichkeiten hat nach Ansicht der CDU-Fraktion bislang nicht in ausreichendem Maße stattgefunden.
Auf Basis der aktuellen, aber unzulänglichen Planung kann eine Zustimmung der CDU zu dem geplanten Projekt nicht erfolgen.